Jobs für Blogger: Wer das Blogbuch "Naked conversations" verschlungen hat und die Microsoft Produkte mag, kann (oder konnte) sich bei Microsoft Deutschland als "Enthusiast Evangelist" bewerben. Der Software Konzern sucht einen Content-Lieferanten für Channel 10, der sich mit Blogs, Videos, Podcasts und Screencasts auskennt. Vielleicht war das die weltweite Stellenausschreibung für Jon Udells neuen Verantwortungsbereich. Jedenfalls passt die Jobbeschreibung. Sie soll an dieser Stelle illustrieren, das die Bedeutung der Blogs im Berufsleben langsam zunimmt.
Spätestens seit dem Wirtschaftwoche Titel "Karrierekiller Google" vor einigen Wochen dürfte einigen Jobsuchenden, die die Wirtschaftspresse verfolgen, klar geworden sein, welche (negative) Bedeutung das Internet für ihre Karriere haben kann. Doch wie sieht es hingegen mit den Job-Chancen für Blogleser und Blogger aus?
Im großen Jobportal von Monster werde ich mit den Begriffen "Blogs", Blog und Weblogs fündig: Es gibt immerhin sieben Ergebnisse, darunter einige Praktika. Gesucht werden hierbei eBusiness-Anwendungsentwickler, Internetshop-Manager und Web 2.0-Navigatoren, die entweder Blogs technisch erstellen oder konzipieren können. Auf dem Punkt bringt es der Carl Hanser Verlag in seiner Stellenausschreibung: "Die „Web 2.0 Buzzwords“ können Sie pragmatisch runterbrechen und innerhalb unserer Zielgruppe anwenden."
Selbst der Klingeltonanbieter Jamba, der in der Vergangenheit die Macht der Blogger kennenlernen musste, sucht derzeit einen Softwareentwickler, für den Community Features (Semantic Web, Tagging, Rating, Weblogs) keine Fremdworte darstellen.
Am meisten erstaunt hat mich jedoch, wie viele Stellen es für Jobsuchende gibt, die sich mit dem Web 2.0 auskennen. Ganze 55 Stellen zeigt Monster an, davon die meisten im IT-Bereich, was nicht weiter verwunderlich ist. Bei Jobscout24 gibt es bei 15 Treffern vor allem IT-Positionen zu vergeben. Doch auch in Marketing und Kommunikation finden sich einige Web 2.0-Angebot für Jobsuchende, die Interesse an den neuen Internet-Trends haben oder sogar Web 2.0-Konzepte erstellen wollen. Interessanterweise sucht auch das negativ in die Schlagzeilen geratende studentische Social Network StudiVZ gerade eine Verstärkung im Bereich Kommunikation.
Bei Stepstone - einer weiteren Jobbörse - konnte ich immerhin eine erste Ausschreibung eines Softwareunternehmens finden, in der unter PR-Aufgaben "die Redaktionelle Betreuung des Spoon-Blogs" stand. Und die Agentur Pilot sucht einen Online Contentmanager, der sich um die " Entwicklung von innovativen nationalen und internationalen Konzeptenund Ideen für Online Werbekampagnen, Websites, Microsites, Podcasts, Blogs, Social Networks sowie E-Mail-Newsletter" kümmert (via Jobs.de)
Noch bieten die Jobbörsen den "Bloggern" (noch) nicht allzu viele Chancen auf eine Karriere 2.0. Doch das wollte ich auch gar nicht beweisen. Ich finde es sogar schon erstaunlich, wie häufig die Buzzwords fallen. Spannend dürfte es sein, in einigen Jahren diesen kleinen Test zu wiederholen.
Wie sieht es Ihrer Ansicht nach mit den Chancen in Marketing und PR aus, wenn ein Bewerber kein Interesse an Blogs, Podcasts oder am Web 2.0 insgesamt zeigt? Glauben Sie, dass man in Zukunft auf dieses Know-how (weiterhin) verzichten kann?
Klaus Eck
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