Seit Juni 2006 wendet sich Bundeskanzlerin Angela Merkel wöchentlich unter dem Motto „Die Kanzlerin direkt.“ mit einem persönlichen Video-Podcast an die Bürger. Grund genug für einige Studenten, am Tag der deutschen Einheit, dem 3. Oktober, eine neue Web 2.0-Plattform „Direkt zur Kanzlerin!“ als Pendant zu Frau Merkels Podcast zu starten. Die Studenteninitiative zur Förderung der gesellschaftlichen Diskussion möchte mit dieser Plattform ein Medium schaffen, über das sich jeder Bürger direkt an die Kanzlerin wenden kann.
In Zukunft kann also jeder seine eigene persönliche Meinung via Video- und Audiobeiträge zu einem von zehn vorgegebenen Themen einsenden. Anschließend werden pro Kategorie jede Woche fünf Beiträge online gestellt, die die anderen User nach Wichtigkeit bewerten. Die zehn beliebtesten werden schließlich an die Regierungschefin verschickt. Die Initiative wurde nicht mit Frau Merkel abgestimmt. Dennoch wird die Kanzlerin sich mit den eingesandten Beiträgen auseinander setzen, so Uwe Spindeldreier, der für den Video-Podcast zuständige Abteilungsleiter des Bundespresseamts.
Bereits vor dem Relaunch der Plattform wird schon heftig über die Zugriffszahlen der selbstproduzierten Filmchen diskutiert. Bekommen die Schauspielleistungen des deutschen Durchschnittbürgers mehr Abrufe als Frau Merkels Podcast selbst, der laut Angaben von Spindeldreier bisher mehr als 250.000 mal abgerufen wurde?
Die internetbasierte Podcast-Lösung soll in erster Linie die
gesellschaftliche Realität darstellen und somit ein Beitrag zur
Meinungsvielfalt bieten. So lautet das Hauptmotto des Projekts:
Communination, denn Beteiligung stärkt unsere Demokratie.
Verena Schmunk
>> Aktuelles Video von Merkel: Video-Podcast zu Jugend forscht
>> welt.de: Video-Podcast: Filmchen für die Kanzlerin
>> Wiener Zeitung: Digitale Audienz
>> Netzeitung: Online-Plattform will Weg zu Merkel ebnen
Verena Schmunk