Was alles passieren kann, wenn man seinen Kunden viel Freiraum lässt, zeigte die Kampagne für den neuen Chevrolet in den USA. Im März 2006 rief General Motors (GM) auf einer eigenen Internetsite dazu auf, einen 30-Sekündigen Werbespot für den Chevrolet Tahoe zu gestalten. GM setzte bei dieser Kampagne auf die Strategie, dass möglichst viele User den selbstgestalteten Werbespot im Freundes- und Bekanntenkreis weiterschicken würden. Also, ein klassisches Beispiel für Virale Marketing. Die Resonanz der User war gigantisch. Allerdings nutzen einige Umweltschützer die selbstproduzierten Spots dazu, General Motor für die globale Welterwärmung verantwortlich zu machen. Clips, wie der folgende verbreiteten sich in wenigen Tagen und sorgten somit für mehr Aufmerksamkeit als die gewünschten positiven Werbebotschaften.
Die Kampagne wurde in vielen amerikanischen Blogs diskutiert, bis das Thema von den klassischen Medien aufgegriffen wurde. Der Autohersteller GM wurde vor allen Dingen deshalb kritisiert, weil er die negativen Spots sofort von der Site genommen hat, obwohl sich das Unternehmen öffentlich dagegen ausgesprochen hatte. In der offiziellen Begründung hieß es dann, dass die Spots auf Grund der Verwendung von Schimpfwörtern gelöscht wurden. Interessanterweise wurde die Kampagne von GM im Nachhinein als absolut erfolgreich bewertet.