„Wie sehen die Geschäftsmodelle der Entertainmentgesellschaft in fünf und in zehn Jahren aus?", so lautet die Kernfrage des fünften Forward2Business Kongress, der am 21. und 22. Juni 2006 in Halle stattfinden wird. Manager aus der Entertainment-Branche werden gemeinsam mit Vordenkern aus der Mode- und Brillenindustrie, der Auto- und Computerindustrie sowie Möbelherstellern, Architekten und nichtzuletzt Bloggern über die Geschäftsmodelle der Zukunft debattieren.
Zum Auftakt des Kongresses referieren Zukunftsforscher und Science-Fiction-Autoren über Werte und Mythen in der Gesellschaft der Zukunft. Dass beim Thema zukunftsorientierte Kommunikationsformen auch über Blogs gesprochen wird, dürfte wohl keinen mehr überraschen. Am 22. Juni 2006 gibt es auf der Veranstaltung das Panel "Reklame & Marketing 2016: Communities als Geschäftsmodell – Wie Marketing in der Blog-Gesellschaft funktioniert". Dabei werde ich unter anderem auf "Die unentdeckten Geschäftsmodelle des Bloggings" näher eingehen und mit Eva Gronbach, Mode-Designerin, Community Deutschland - Patriotismus als Lifestyleargument, Heiko Hebig, Coordinator Media Development Hubert Burda Media, sowie Guntram Gräf, Geschäftsführer Anshe Chung Studios über die zukünftigen Entwicklungen diskutieren.
Dabei lauten meine fünf Kernthesen für die Diskussion:
1. Jeder Blogger verfolgt ein persönliches Interesse, deshalb ist kein objektiver Journalismus zu erwarten.
2. Die neue Währung heißt Glaubwürdigkeit. Blogger müssen sich genauso wie andere Medienschaffende um Anerkennung ihrer Leser bemühen. Sie können ihre Marke mit guten Inhalten positiv aufladen oder mit schlechten zerstören.
3. Die Konsumenten werden wichtiger als bisher. Denn sie schreiben in ihren Blogs über ihre Erfahrungen mit Produkten und Unternehmen. Deshalb stellt sich sogar schon die Frage, ob wir nicht von einem neuen Customer Relationship-Modell sprechen sollten: Blog-CRM.
4. Nachrichten verbreiten sich in einer neuen ungeahnten Geschwindigkeit. Dank der digitalen Mundpropaganda - Word of Mouth - entstehen sehr schnell Diskussionen außerhalb der klassischen Medienwelt, die in dieser jedoch wieder auf Resonanz stoßen, aufgenommen und weiter verbreitet werden. Blogs unterschützen diese Beschleunigung.
5. Wir leben in einer Aufmerksamkeitsökonomie, in der jeder selbst mitentscheiden kann, wie er oder sie in Suchmaschinen wahrgenommen werden. Unternehmen sollten sich genau überlegen, wie ihr Erscheinungsbild in Google sein soll. Ein Mittel dazu kann das digitale Reputation Management via Blogging und Social Software insgesamt sein.
Ich freue mich auf eine spannende Diskussion über die Zukunft des Business-Bloggens.
Klaus Eck