Das Gadgets-Blog Gizmodo.com wird ab sofort von VNU in ganz Europa in den jeweiligen Landessprachen publiziert. Dazu sind das weltweit führende Medien- und Informationsunternehmen VNU und das New Yorker Medienunternehmen Gawker Media eine Kooperation eingegangen. In Deutschland lautet die Web-Adresse http://de.gizmodo.com. Aus diesem Grunde habe ich bei der deutschen Projektleiterin Karen Heidl, Associate Publisher Online der VNU Business Publications, nachgefragt, welche Ziele mit dieser Kooperation verfolgt werden.
>> Der Gizmodo-Start hat in der Blogosphere für einigen Wirbel gesorgt. Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit dem Start von Gizmodo?
Sehr zufrieden. Das Blog stößt bei den Lesern, die wir im vnunet haben, auf reges Interesse, und es erreichte uns viel aufmunterndes Feedback. Unsere Journalisten empfinden die Entwicklung eines deutschen "Gizmodo-Stils" als Herausforderung und experimentieren derzeit mit verschiedenen Ansätzen. Werbekunden reagierten aufgeschlossen auf diese neue Plattform. So haben wir bereits zum Start Apple für ein Blog-Sponsoring gewonnen und sind mit weiteren namhaften Herstellern im Gespräch. Kurz gesagt: Macht Spaß!
>> Wie sieht die Kooperation mit Gawker Media im einzelnen aus?
Details des Deals sind natürlich vertraulich. Insgesamt handelt es sich um eine europaweite Lizensierung der Gizmodo-Inhalte. Geplant ist eine ungefähre Aufteilung 2/3 Übersetzung und 1/3 lokale Beiträge. Wir haben die europäischen Gizmodos (UK, FR, BE, NL, ES, IT, G) zentral in London designed und technisch umgesetzt.
>> Einige Blogger fragen sich, warum VNU den Content nicht von deutschen
Bloggern
oder eigenen Redakteuren erstellen lässt. Warum bloggen Sie nicht selber?
Rund 1/3 der Inhalte werden von unseren eigenen Redakteuren erstellt. Das war zum Launch noch nicht so gut sichtbar, ist aber unser Ziel. Natürlich könnte man die Inhalte auch komplett selbst erstellen, aber wir sahen zwei wesentliche Gründe für eine Kooperation mit Gizmodo.com: Höhere Effizienz bei der Content-Erstellung und die Vorteile einer bereits etablierten Marke wie Gizmodo.
>> Welche Bedeutung hat hierbei die Marke Gizmodo?
Erste Reaktionen auf das deutsche Gizmodo zeigen ja auch, dass Gizmodo ganz bestimmte Erwartungshaltungen weckt. Entfernen wir uns sprachlich sehr weit von Gizmodo, wird uns das schnell zum Vorwurf gemacht. Bleiben wir dicht am amerikanischen Orginaltext, wird das als holprig empfunden.
Der Prozess der Gizmodo-Lokalisierung ist noch nicht abgeschlossen. Unsere Autoren und Übersetzer arbeiten intensiv miteinander an der Entwicklung einer Art "Gizmodo-Styleguide" - und freuen sich über jede Art von Feedback. Gleichzeitig müssen wir aufpassen: Wir haben einerseits den Anteil der Leser, die bereits Gizmodo.com kennen. Eine ganze Reihe unserer PC Professionell-Leser kennt jedoch Gizmodo noch nicht und hat auch keine bestimmten Erwartungen an Stil und Inhalt. Das heißt die Frage "Wieviel Gizmodo muss sein" ist nur bedingt relevant. Wichtiger ist die Frage: Schaffen wir es, ein Blog zu etablieren, das den deutschen Leser intelligent unterhält und informiert. Für die Vermarktung spielt die Marke Gizmodo eine sehr wichtige Rolle, da sie uns eine Art Vertrauensvorschuss verschafft.
>> Was planen Sie außerdem noch in Zukunft im Blog-Bereich?
In diesem Monat steht der Launch eines Experten-Blog-Netzwerks in Kooperation mit Six Apart an. Wir wollen Online-Leser motivieren, ihre eigenen Blogs unter der Flagge ihres präferierten Magazins oder auch in einem neutralen Template auf der vnunet-Plattform zu launchen. Wir denken, dass die Vernetzung von Leser-Blog-Angeboten und redaktionellen Blog-Angeboten ausgesprochen spannend wird. Darüber hinaus werden wir weitere sponsored Blogs im professionellen Segment launchen. Hier wird es um sehr spezifische Inhalte gehen.
>> Deutsche VNU-Weblogs im Überblick
(vnunet.de wird von meiner Agentur econcon im Blog-Business betreut)