Ein Sprichwort besagt sinngemäß, dass die Kinder eines Schuhmachers mit den schlechtesten Schuhen herumlaufen müssen. Nun ist der Wahrheitsgehalt von Spruchweisheiten oftmals ein zweifelhafter, aber wer gezielt nach den Internetangeboten von PR-Agenturen recherchiert, sieht oft Bemerkenswertes. Natürlich haben die großen Netzwerke und führenden Agenturen ihre Hausaufgaben gemacht. Da werden beeindruckende mit Flash produzierte Intros aufgefahren, die die Kompetenz des Unternehmens herausstellen (sollen). Die Tücke liegt da eher im Detail, wenn ganze Webseiten in Flash programmiert sind, und Kontaktformulare abseits des Internet Explorers nicht so recht funktionieren. Kurz und knapp kann der Besucher denn auch eine Botschaft an einen allgemeinen Account senden, wenn die Technik denn mitspielt.
Der Eindruck der sich potentiellen Kunden aufdrängen könnte, ist, dass die berufsmäßigen Kommunikatoren nicht so recht kommunizieren wollen. Und so wichtig die PR-Branche inzwischen auch Blogs als Informationsmittel findet, so wenig wird auf Agenturseite gebloggt, obwohl unsere Branche durchaus spannende Dinge zu erzählen hätte, ohne gleich durch Ausplaudern die Kundschaft vor den Kopf zu stoßen. Eine verpasste Chance, Kunden davon zu überzeugen, dass man die Sache, von der in Präsentationen sicher die Rede ist, auch wirklich versteht. Nun besteht unsere Branche aber naturgemäß nicht aus den Top 50, sondern aus einer Unmenge kleinerer Agenturen bis hin zu freiberuflichen PR-Beratern.
Um gegenüber internationalen Networks bestehen zu können, sollten solche Unternehmen ihre Schnelligkeit und Flexibilität ausspielen und sich besonders wirkungsvoll im Netz präsentieren. Sie tun es bloß nicht! Da sind Seiten hoffnungslos veraltet, werben aber zugleich mit Schlagworten wie Medienkonvergenz und integrierter Kommunikation. Es fehlen wichtige Elemente, um überhaupt vernünftig von Suchmaschinen gefunden zu werden und viele Texte erwecken den Anschein, lieblos und flüchtig entstanden zu sein.
Besonders peinlich etwa das Versprechen, dank professioneller PR den „Vetrieb“ (sic!) anzukurbeln. Durchaus möglich, dass dieses Unternehmen professionell arbeitet, wenn es denn erst einmal einen Kunden gewonnen hat. Überzeugend ist ein solcher Auftritt wohl kaum. Nicht, dass der Kaiser nackt ist, aber zumindest das Schuhwerk des Schusters ist heruntergekommen! Überraschend: Die Chance, sich gerade gegenüber den bislang blogabstinenten Networks zu positionieren, hat sich bei den kleineren Agenturen wohl noch nicht herumgesprochen. Schade... Wenn Sie uns gern vom Gegenteil überzeugen wollen: Empfehlen Sie uns doch bitte gutgemachte Blogs auf Agenturseite!