Nach seiner Londoner Zeit kehrt der Leiter des Berliner Büros der Süddeutschen Zeitung, Christoph Schwennicke, nach Deutschland zurück. In der Wochenendbeilage der Süddeutschen Zeitung beschreibt er unter dem Titel "Hilfe" auf eine unterhaltend respektlose Art seine Eindrücke über ein Land, in dem Politiker aus "Gold Scheiße" machen, statt wie die Briten aus Scheiße Gold. Man könnte seine Zustandsbeschreibung unseres Landes auch "Deutschland vor dem Weltuntergang" nennen. Auf was trifft er in Deutschland? Auf Angst, Lähmung und eine Politik, die keine ist, weil hierzulande alles geregelt ist - sebst die Selbstblockade des Landes.
Schwennicke reiht sich nicht in die Jammertiraden ein und erkennt durchaus Hoffnung für das Land - allerdings jenseits der institutionalisierten Rituale, bei Menschen, die nicht schon Generationen ins Deutsche eingeübt sind, sondern ihre Geschäfte below the line abwickeln. Sich also für den ganzen Staat wenig interessieren.