Nach der Katastrophe in Südostasien hat das Internet gezeigt, worin seine besonderen Fähigkeiten liegen. Viele Blogger haben direkt von ihren ganz privaten Erlebnissen nach der Flut online berichtet und sogar Hilfsinitiativen gestartet. Das ist der dpa vor kurzem eine Meldung Wert gewesen, die inzwischen in zahlreichen Zeitungen erschienen ist. Der Weblog-Artikel bietet einen ersten Einstieg in das Thema Blogging. Der Fokus liegt dabei sehr stark auf Katastrophen-Weblogs. Kein Wunder, Tsunami-Blogs haben in den Medien sehr viel Aufmerksamkeit erhalten und lassen sich in den Suchmaschinen schnell finden.
"Auf der Suche nach möglichst authentischen Informationen von Katastrophen werden so genannte Weblogs - kurz „Blogs“ - für Journalisten und andere Interessierte zur alternativen Quelle. „In Krisen zählt jede authentische Neuigkeit. Sie stillt das Bedürfnis der Leser und Zuschauer nach subjektiven Eindrücken, die in den traditionellen Medien oft zu kurz kommen“, erklärt der Journalistikprofessor Christoph Neuberger, Experte der Universität Münster für Onlinemedien, das besondere Interesse an Weblogs in Krisen." (dpa - Handelsblatt)
Einige Medien haben ebenfalls bewusst auf Weblogs gesetzt, um die subjektive Erfahrungen aus Südostasien deutlicher vermitteln zu können. In dem BlogFormat des ZDF ging es vor allem um Authenzität. Zwei Wochen lang bloggte der Korrespondent Wolfgang Harrer im ZDF-Tsunami-Blog direkt aus der Krisenregion und gab dabei sehr persönliche Einsichten preis. So lautet sein Fazit am Ende:
"Zwei Wochen lang hatte ich das Privileg, in Asien, Europa und Amerika herumzutelefonieren, um mir ein eigenes Bild von der Tsunami-Katastrophe und ihren möglichen Folgen zu machen. Mit einer guten Kaffeemaschine ausgestattet und auf der Suche nach Informationen, verbrachte ich täglich 18 oder noch mehr Stunden im Netz. Der Alltag stand still, Briefe und Rechnungen liegen noch ungeöffnet auf dem Schreibtisch. Die Januar-Miete ging zum Glück per Dauerauftrag ‘raus, andernfalls hätte ich sie erstmals glatt vergessen. Ab heute kehre ich nun aber in die derzeit von so vielen Leitartiklern beschworene Normalität zurück und stelle fest: Sie passt nicht mehr." (Wolfgang Harrer)
>> dpa-Meldung: „Blogs“: Online-Tagebücher sind beliebte Augenzeugen in der Krise
>> Deutsche Welle: Tagebücher des Grauens
>> FAZ.net: Internet-Tagebücher - Tote begraben und Tagebuch schreiben
>> Zeit: Tsunami-Net
>> PR Blogger: Informationsquelle Tsunami-Weblogs