Immer wieder gibt es Situationen, in denen sich aufdrängt als wäre Thurn & Taxis mit ihrem Postkutschendienst schneller als manche E-Mail gewesen. Wer kennt das nicht? Endlich ist eine eilige Pressemeldung fertig und soll nun rasch an etwa 200 Adressen verteilt werden - von dpa bis zur Welt. Sicherheitshalber gibt man auch seine eigene Adresse ein, um zu kontrollieren, ob die E-Mail auch sauber durchläuft.
Nach fünf Minuten kein Eingang, auch nicht nach zehn. Selbst nach einer Stunde kommt die E-Mail nicht. Der Termin, zu dem Tageszeitugen Meldungen verarbeiten verstreicht. Ein Anruf bei der Hotline von T-Online bringt die frustrierende Auskunft: In den AGBs steht klar, dass täglich nur 30 Mails versendet werden können - aber man kann ja einen Profi-Mail-Tarif buchen. Ursprünglich war diese Einschränkung nicht Vertragsbestandteil, aber intelligente Geschäftsmodelle fordern den Tribut vom Kunden. Nur dumm, dass der das nicht wusste.
Also nun Profi-Tarif gebucht und sofort freigeschaltet. Doch der E-Mail-Versand klappt immer noch nicht. Erneuter Anruf bei der Hotline. Keiner weiß, was mit den ursprünglich versandten Mails passiert. Eigentlich sollte eine Fehlermeldung kommen, aber die kam nicht. Also nächster Versuch. Immer noch kein Eingang. Dann plötzlich 10 Stunden nach dem ersten gescheiterten Versuch bricht ein Gewitter los. Innerhalb von drei Minuten lädt T-Online sämtliche Mails ab. Begründung der Hotline: Egal was man zahlt, wenn mehrere Adressen mit einer E-Mail bedient werden, kann es passieren, dass diese erst in der folgenden Nacht rausgehen, wenn der Traffic sinkt. Das steht freilich nicht in den AGBs und auch nicht in der Werbung. Eine Garantie auf schnellen Versand, so die Hotline gibt es nicht.
Das Motto kann also nur lauten: Mit T-Online zurück in die Steinzeit der E-Kommunikation. Die herrscht übrigens auch bei manchen Bundestagsabgeordneten. Nach drei Wochen hatte der letzte einen Rundbrief endlich geöffnet. Erkennbar an der Bestätigungsmail...